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Vollständige Liste der Ansprechpartner der DLRG Ortsgruppe Meersburg findest du hier .

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Grundwissen über das Verhalten auf dem Eis

Folgende Eisdicken gelten für das Betreten von Gewässern als ausreichend:

  • Einzelpersonen: 5 cm
  • Personengruppe: 8 cm
  • Schlittenfahrzeuge: 12 cm
  • PKW, sonst. Fahrzeuge: 18 cm
  • Fließende Gewässer sollten erst ab 15cm betreten werden!

Die DLRG empfiehlt: Betreten Sie gefrorene Gewässer generell erst ab einer Dicke von 15 cm!

Ein weiterer Hinweis findet sich aus dem Militärwesen: Eisdecken mit 4cm Stärke können mit jeweils 100 kg in 4 m Abstand belastet werden. Diese 4 cm werden erreicht, wenn über 3 Tage die Temperatur um 0 Grad Celsisus liegt.

Quellen: DLRG Präsidium und 'Die Roten Hefte - Tauchen, Wasser- und Eisrettung'.

Auf dem Eis gibt es keine 100%ige Sicherheit.

Es kann immer Stellen geben, die nicht ausreichend tragfähig sind. Wenn du dann einbricht und alleine bist, niemand dabei, der dir helfen kann oder einen Notruf absetzen...

Eine oder mehrere weitere Person können deine Lebensversicherung sein!!

Auf dem Eis gibt es keine 100%ige Sicherheit.

Genauso wichtig, wie nie alleine auf das Eis zu gehen ist es, im Unglücksfall sofort zu wissen, wie geholfen werden kann. Bei einem Eisunfall ist Zeit = Leben.

An manchen Gewässern, wie beispielsweise dem Siechenweiher und dem Neuweiher werden von der Gemeinde Rettungsmittel bereit gestellt. Du solltes wissen, wo diese stehen. Wenn etwas passiert, hast du keine Zeit mehr danach zu suchen!

Aber auch ganz alltägliche Dinge können als Hilfsmittel zum Einsatz kommen: [siehe Fremdrettung].

Vergiss nie: ein wichtiges Hilfsmittel ist das Telefon!! Auch wenn du glaubst selbst nicht helfen zu können: einen Notruf kannst du immer absetzen.

Knistern und Knacken = Lebensgefahr

Das Brechen des Eises kündigt sich an. Unterschätze nicht die Gefahren. Reagiere sofort. Wie?  [Siehe Folgefrage]

Bist du zu Fuß auf dem Eis unterwegs, so drückt dein ganzes Körpergewicht über die winzige Lauffläche deiner Schuhe verteilt auf das Eis. Noch krasser, wenn du mit Schlittschuhen unterwegs bist - hier sind es nur wenige Quadratzentimeter.

Lege dich flach auf das Eis, dann verteilt sich dein Gewicht auf eine große Fläche. Die Belastung für die Eisoberfläche sinkt. Die Gefahr, dass das Eis bricht wird augenblicklich geringer.

Bewege dich auf dem gleichen Weg in Richtung Ufer zurück, auf dem du gekommen bist. Dort hat das Eis dein Gewicht schon einmal getragen!!

Droht Einbruch? -> Hinlegen und an Land robben!

Lebenswichtiges Wissen zur Selbstrettung

Die große Gefahr beim Einbruch in das Eis ist neben dem Ertrinken vor allem die schnell einsetzende Unterkühlung!

Deine Bekleidung produziert keine Wärme, sie ist ja kein Ofen. Sie verhindert aber, dass Wärme, die du selbst erzeugst (Jeder Körper hat ja immer ca. 37 Grad Celsisus) vom Wind einfach weggeblasen wird. Darum 'macht Kleidung warm'. Auch wenn Wasser eingedrungen ist. Zwischen der Haut und der Kleidung sammelt sich erwärmtes Wasser. Wenn du in Panik gerätst und wild fuchtelnd um dich schlägst, so fließt immer neues kaltes Wasser nach und die Unterkühlung setzt immer schneller ein.

Wenig Bewegung = wenig Wasseraustausch = längere Überlebenszeit!

Merke: Wasser hat eine zirka 25 mal größere Wärmeleitfähigkeit als Luft. Das bedeutet, dass bei der selben Temperatur, der Körper im Wasser 25 mal schneller wärme abgibt und 25 mal schneller auskühlt!

Nochmal: Zeit = Leben!

 

Wenn du einbrichst musst du immer versuchen dich selbst zu retten.

Was aber, wenn es nicht klappt? Dir bleibt wenig Zeit, bis du so unterkühlt bist, dass du selbst nichts mehr machen kannst. Schon nach wenigen Minuten kann die Kälte tödlich sein. Also: 'verliere kein Zeit, die du nicht hast'. Wenn du eingebrochen bist, versuche dich selbst zu retten und rufe gleichzeitig um Hilfe! Bedenke: auch die Helfer von Feuerwehr und Rettungsdienst brauchen Zeit, bis sie den Notfallort erreichen können.

Bist du trotz aller Warnungen doch alleine unterwegs und niemand hat beobachtet, wie du eingebrochen bist? --> Vielleicht funktioniert dein Telefon noch!

Geschätzte Überlebenszeit im kalten Wasser:

WassertemperaturErschöpfung oder BewusstlosigkeitErwartete Überlebenszeit
21–27° C3–12 h3 h – unendlich
16–21° C2–7 h2–40 h
10–16° C1–2 h1–6 h
4–10° C30–60 min.1–3 h
0–4° C15–30 min.30–90 min.
<0° C< 15 min.< 15–45 min.
Quelle: United States Search and Rescue Task Force

Selbstrettung bei Eisunfällen

Besteht die Gefahr eines Eiseinbruchs, die sich durch knistern und knacken des Eises ankündigen kann, so ist sofort das Gewicht auf eine möglichst große Fläche zu verteilen --> lege dich flach hin, robbe in Richtung Ufer.

Kommt es tatsächlich zum Einbruch, ist ein besonnenes Handeln von nöten:

  • Bewahre Ruhe. Bringe Deine Atmung unter Kontrolle (regelmässig und tief atmen).
  • Mach auf dich aufmerksam, rufe um Hilfe.
  • Halte dich wenn möglich am Eisrand fest.
  • Versuche dich in Richtung des nächstgelegenen Ufers auf die Eisfläche zu schieben. Versuche dabei dein Gewicht möglichst großflächig zu verteilen. Kannst du mit den Füßen die gegenüberliegende Eiskante erreichen, so versuche dich dort mit den Füßen abzustossen.
  • Ist die Eisfläche nicht stabil genug um dich darauf zu schieben, kannst du versuchen, das dünne Eis durchzuschlagen und dich so in Richtung Ufer vorzuarbeiten.
  • Wenn du das Ufer erreichst, suche sofort einen warmen Ort auf.

link zu detaillierten Hinweisen zum Vorgehen bei einer Selbstrettung

Nach einer erfolgten Eigenrettung besteht immer noch die Gefahr der Unterkühlung.

Auch an der Luft kühlt der Körper durch die nasse Bekleidung sehr schnell aus. Dieser Effekt wird zum Beispiel durch heftigen Wind noch verstärkt.

Wichtig ist es:

  • eine weitere Auskühlung durch Wärmeerhalt zu verhinden.
  • eine bereits begonnene Auskühlung durch Wärmezufuhr zu lindern.

Deshalb ist es wichtig schnellstens eine windgeschütze, warme Umgebung aufzusuchen, nasse Bekleidung zu entfernen, sich abzutrocknen und trockene Bekleidung anzuziehen. Warme, alkoholfreie Getränke helfen, dem Körper Wärme zuzuführen.

Scheue dich nicht bei fremden Häusern um Hilfe zu bitten, oder ein Auto eines Passanten zum Aufwärmen zu nutzen. Falsch gemeinte Zurückhaltung ist fehl am Platz. Eine Unterkühlung ist eine ernste Gefahr!

Trotz aller Eile einen warmen Ort aufzusuchen, denke bitte daran nicht einfach vom Unfallort zu 'fliehen'. Bereits alarmierte Hilfskräfte müssen über die erfolgte Selbstrettung informiert werden, damit nicht unnötige und gefährliche Rettungsaktionen eingeleitet werden.

Für die Hilfeleistung bei Unterkühlten, die bereits so weit fortgeschritten ist, dass sich der Patient nicht mehr selbst helfen kann, gelten besondere Regeln der Ersten-Hilfe. [siehe hier]

Hilfsmittel von Land aus zureichen!

Lebenswichtiges Wissen zur Fremdrettung

Die europaweit gültige Notrufnummer ist die 112.

  • Sowohl per Festnetz als auch vom Mobiltelefon ist immer eine Notrufzentrale vorwahl- und gebührenfrei erreichbar.
  • Vom Mobiltelefon ist sowohl die 112 als auch die 110 mit aktivierter Tastensperre erreichbar.

Die 5 Ws - wichtige Angaben beim absetzen des Notrufs:

  • Wo geschah es?
  • Was geschah?
  • Wieviele Personen sind betroffen?
  • Welche Art der Erkrankung oder Verletzung liegt vor?
  • Warten auf Rückfragen!

link zu Wikipedia - allerlei Info rund um den Notruf

Hilfsmittel zur Eisrettung

Neben fest installierten Rettungsmitteln können auch ganz alltägliche Gebrauchsgegenstände als Hilfsmittel eingesetzt werden.

  • Abschleppseile
  • Hundeleinen
  • Äste
  • Bretter
  • Leitern
  • Stangen
  • Jacken
  • Boote
  • Surfbretter

Alle Gegenstände, die helfen, die Distanz zum Verunglückten zu überbrücken, oder die schwimmfähig sind und an denen sich der Verunglückte festhalten kann!! Die Möglichkeiten sind beinahe unbeschränkt.

Vergiss nie: eines der wichtigsten Hilfsmittel ist das Telefon.

Fremdrettung bei Eisunfällen

Bricht ein Mensch in ein eisbedecktes Gewässer ein, so wird die angrenzende Eisdecke mit Sicherheit ebenso brüchig und instabil sein - und somit auch weitere Personen nicht tragen können! Es besteht also höchste Lebensgefahr für den Retter! Die Erfahrung zeigt: oft wird ein Retter selbst zum Opfer wenn er unüberlegt und voreilig handelt!

Bei einer Rettung ohne spezielle Hilfsmittel muss deshalb trotz der Dringlichkeit mit Bedacht gehandelt werden. Zur Rettung gehe so vor:

  • Hole sofort Hilfe. Setzte einen Notruf ab!
  • Versuche dem Eingebrochenen von Land aus Hilfsmittel zuzureichen.
  • Gelingt es nicht den Eingebrochenen von Land aus zu retten dann kann versucht werden ihm auf dem Eis zu Hilfe zu kommen. Dabei gilt:
    • Der/die Retter soll(en) immer angeleint sein. (Sicherung zum Ufer)
    • Nähere dich der Einbruchstelle nie stehend, sondern immer liegend um das Gewicht möglichst großflächig zu verteilen.
    • Ein schwimmender Gegenstand (Brett) zur Eigensicherung und Gewichtverteilung ist hilfreich
    • Nähere dich der Einbruchstelle nur so weit wie nötig.
    • Ergreife das Opfer nie direkt sondern halte Abstand durch Zureichen von Hilfsmitteln.
  • Leiste einem Geretteten Erste-Hilfe. Lass ihn nie allein.
  •  

link zu detaillierten Hinweisen zum Vorgehen bei einer Fremdrettung

Der Einbruch in ein gefrorenes Gewässer ist immer ein absoluter Ausnahmezustand. Im günstigsten Fall geht dieses 'Abenteuer' mit einem gehörigen Schreck aus. Aber auch ernsthafte Verletzungen, wie Blutungen, Brüche, Schock kann sich der Eingebrochene zuziehen. Die größte Gefahr jedoch ist die Unterkühlung.

Grundsätzlich gilt:

  • NOTRUF!
  • Versorge einen aus Eisnot geretteten nach dem Schema der Basismaßnahmen für die Erste-Hilfe.
  • Schütze den Geretteten vor weiterer Auskühlung.
    → Schutz vor Wind und Niederschlag durch Einwickeln in trockene Decken, Kleidung, Rettungsdecke.
    → Schutz des Kopfes nicht vergessen!
  • Bewege den Geretteten möglichst wenig.
  • Überwache und betreue den Geretteten ständig.

 

Je nach Grad der Unterkühlung sind die folgenden weiteren Maßnahmen zu ergreifen:
1. Der Gerettete befindet sich im Abwehrstadium:

  • Verbringe den Geretteten in eine warme Umgebung
    → Nächstes Haus, Auto.
  • Hilf dem Geretteten sich seiner nassen Bekleidung zu entledigen.
  • Wickle den Geretteten in trockene Bekleidung/Decken.
  • Biete dem Geretteten warme Getränke an.
    → Kein Alkohol!

2. Der Gerettete befindet sich im Erschöpfungsstadium:

  • Der Gerettete darf möglichst gar nicht mehr bewegt werden.
    → Nasse Bekleidung wird nicht ausgezogen!
    → Keinesfalls darf eine aktive Erwärmung (warmrubbeln) erfolgen.
    → Ein Transport (z.B. aus dem Gefahrenbereich als lebensrettende Sofortmaßnahme) darf nur waagrecht liegend erfolgen.Auch Notfälle auf dem Eis (Sturz, Person kann nicht mehr aufstehen) können in kürzester Zeit zu einer Unterkühlung führen!

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