Seenotalarm war nur eine Übung
Einsatzkräfte aus drei Ländern probten gestern auf dem Bodensee den Ernstfall - Boote bildeten Suchkette
Friedrichshafen - Alarm auf dem Bodensee zwischen Friedrichshafen und Romanshorn - doch es war gestern Nachmittag nur eine Übung. An dieser Vollübung im Rahmen des Seenotrettungsdienstes nahmen nicht nur die Wasserschutzpolizeistationen Baden-Württembergs, sondern auch die See- und Wasserschutzpolizeien des Landes Bayern, des österreichischen Bundeslandes Vorarlberg, der Schweizer Kantone Thurgau und St.Gallen sowie die Freiwillige Feuerwehr Friedrichshafen, das Zollkommissariat Friedrichshafen und die DLRG Bodenseekreis teil. Vorrangiges Ziel war die länderübergreifende Zusammenarbeit der beteiligten Behörden und Organisationen. Zum Einsatz kam auch das Löschboot der Feuerwehr. Aufgebaut wurde eine Suchkette der Einsatzboote mit taktischen Veränderungen und Neuformierungen zur Förderung der Handlungssicherheit. Ein Augenmerk galt dabei auch der zentralen Einsatzdokumentation, hinsichtlich der Erfassungen und Gespräche im Funkverkehr, der Bewegungen/Routen der Suchkette und der abgesuchten Seebereiche.
Als Szenario der Übung wurde eine Ärztetagung auf dem Motorschiff "Königin Katharina" angenommen, das in Friedrichshafen ablegte und in Richtung Obersee fuhr. Plötzlich erhielt die Wasserschutzpolizeistation Friedrichshafen einen Notruf des Motorschiffes über eine Explosion auf einem Motorboot. Von dem brennenden Boot sprangen Personen ins Wasser.
Während das Motorschiff "Königin Katharina" Kurs auf die Unfallstelle nahm, traf die Wasserschutzpolizeistation Friedrichshafen die erforderlichen Sofort- und Verständigungsmaßnahmen. Im Vordergrund stand die Rettung von Menschen, da bei Explosionen an Bord meist von erheblichen Verletzungen auszugehen ist. Die jahreszeitlich bedingte niedrige Wassertemperatur führt zur raschen Unterkühlung der im Wasser befindlichen Personen, die deshalb in Lebensgefahr schweben. Nachdem die Verletzten durch ein Polizeiboot, die Feuerwehr und die DLRG geborgen wurden, mussten die zwischenzeitlich alarmierten und eingetroffenen internationalen Boote die Suche nach einer noch vermissten Person aufnehmen.
Quelle: Südkurier, 30.04.2005